Biedermeierrahmen
Biedermeier (1815 bis 1846) hat immer noch einen negativen Beigeschmack, dabei bietet diese Zeit, die so wegen ihrer Spießigkeit und Rückwärtsgewandtheit kritisiert wurde, einige wunderschöne Seiten. Sehr geschmackvoll sind Bilderrahmen im Stile des Biedermeier: Gefragt waren nicht mehr Gold oder andere Metalle, sondern vor allem Naturfarben. Nicht nur in dunklen Tönen. Es gab nur wenige Ornamente. Der typische Biedermeierrahmen besteht aus flachen Vierkantleisten. Seine Ecken werden durch farblich abgesetzte „Eckwürfel“ hervorgehoben. Genutzt wurde diese Rahmenform vor allem zur Präsentation von Grafiken. Vielfältige Furnierfarben kamen zum Einsatz und verschiedenste Hölzer: einheimische Sorten wie Kirsche, Birke, Birne und Esche, aber auch Edelhölzer wie Mahagoni.
Das Auffällige an diesen eher schlichten Rahmen: Damit setzten sich die biedermeierlichen Bürger von der Ästhetik ab, die an den Höfen gepflegt wurde. Das hatte es bis dahin nicht gegeben. Auch die Malerei und Dichtung erlebten im Biedermeier eine Blüte. Für viele Künste und Wissenschaften in Deutschland war sie eine Zeit des Erwachens: die Literaturwissenschaft, die Volkskunde und Naturwissenschaft, aber auch die Philosophie.